Wieder zu Hause !!
Am Dienstag früh hieß es um 02.30 Uhr unserer Zeit aufstehen, schnell was Essen und auf zum Airport. Dort in altgewohnter Manier alles wieder umpacken und zum Check In. Großes Theater wegen der Räder. Wir hatten die Lenker längs gestellt und die Pedale abgeschraubt. Reicht nicht - Karton ! Hallo, wo sollen wir um diese Zeit Karton herholen? Weitere Diskussionen - schließlich die Entscheidung: der Koffereinpacker soll unsere Räder mit "Plastik" ummanteln. Der Hinweis, dass wir das mit unseren Spezialplastesäcken viel besser können griff nicht. Also zum Plastikmenschen. Der runzelte die Stirn, offensichtlich waren das die ersten Räder, die er einpacken sollte. Dann wurde der Preis ausgehandelt. Nach langem Feilschen - 20€ für beide Räder - gut. Der Verhüllungskünstler Christo hätte es nicht besser machen können. Ein Kunstwerk!!, bei dem wir tatkräftig mithelfen mussten.
Dann war es gut. Räder und Gepäck eingecheckt. Wir ins Flugzeug nach Istanbul. Dort hatten wir drei Stunden Pause. Anschließend flogen wir mit einer sehr kleinen Maschine, die dennoch höchstens zu 50% ausgelastet war, nach Leipzig. Dort kam alles gut an. Dann mit dem Zug nach Hause, mit den Nachbarn 1-2 Bier getrunken (Ging sofort in den Kopf - Schlafdefizit) und Ende.
Fazit: Landschaftlich ist die Kaukasusregion unbeschreiblich schön. Die Menschen sind in Aserbaidschan unbeschreiblich freundlich, offen, wissbegierig und hilfsbereit. Die Menschen in Georgien sind sehr arm! Aber genauso hilfsbereit (Wir haben bei einer Rentnerin geschlafen, die bekommt 60€ Rente im Monat - die Preise sind aber nicht vergleichsweise niedrig) Den Deutschen geht es sehr, sehr gut !!!!!!!! Es war anstrengend - aber das wussten wir ja vorher. Keine Panne !! In den nächsten Tagen werde ich den Blog überarbeiten und Bilder an die richtigen Stellen bringen. Tja und dann können ja bald die Überlegungen für das kommende Jahr beginnen....
10.06.2013 Sarpi – Trabzon
Es ist geschafft!! Das war aber so gar nicht geplant. Wir fuhren sehr früh (07.00 Uhr) los, weil wir es nicht mehr aushielten. Was wir gestern nicht wussten, in dem Hotel war Disco, dazu Türen, die scheinbar aus Pappe waren, so hellhörig waren sie. Darüber hinaus haben die Gäste oder Eigentümer einen Krach veranstaltet – an Schlaf war nicht zu denken. Als kleine Retourkutsche haben wir heute früh geweckt. Nach kurzer Zeit erreichten wir die türkische Grenze.
Die Abfertigung ging schnell und problemlos. Wir wollten heute auf der super ausgebauten Fernstraße soweit wie möglich in Richtung Trabzon fahren. Zu Beginn waren es etwa 200 km. Also heute 120 – 130 km und morgen den Rest. Die ersten 70 km liefen wie am Schnürchen, ab und zu tröpfelte es etwas und wir hatten leichten Gegenwind – aber alles easy. Nach gut 80 km tat der Po schon richtig weh und es begann stärker zu regnen (lt. Wetterbericht waren Gewitter zu erwarten). Plötzlich stand auf dem Standstreifen ein VW-Transporter mit Warnblinke. Als wir auf seiner Höhe waren, sprang ein junger Mann aus dem Auto und bedeutete uns, wir könnten mitfahren, es regnet doch.
Zuerst zierten wir uns, als er aber die Heckklappe öffnete und da überhaupt nichts drinn war, war die Entscheidung gefallen. Räder rein, wie sie waren, festgeschnallt und los. Kurz danach gewitterte es richtig. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen – Ergebnis: er fährt sowieso nach Trabzon und kann uns mitnehmen – super. Er ließ uns direkt am Airport raus. Als wir ihm Geld anboten, meinte er, dass ist türkische Gastfreundschaft und verabschiedete sich. Danke!!!! Das Ticket war schnell gekauft. Morgen früh um 06.50 Uhr ist Start nach Istanbul, von dort geht es weiter nach Leipzig. Wir sind jetzt auch froh, wieder nach Hause zu kommen!! Ein nagelneues Hotel direkt beim Airport haben wir auch.
Das ist so neu, da wird noch gearbeitet- stört aber nicht. Km: 83
09.06.2013 Khulo –Sarpi
Wir schlafen dann doch nochmal in Georgien, in einer geteilten Stadt Sarpi ist georgisch und Sarp türkisch. Also werden wir morgen früh die Grenze überfahren. Heute früh starteten wir auf gut 850 m bei gutem Wetter und guter Straße.
Wir konnten die Abfahrt genießen. Bis auf kurze Anstiege, bei denen wir die Beine schon merkten, ging es uns ziemlich gut. Zu Beginn der Etappe war es noch erbärmlich kalt, wir mussten die Jacken anziehen. Je tiefer wir kamen, desto weniger Sachen benötigten wir. Bei Batumi waren sicher wieder an die 30 Grad. Wir fuhren immer in einem Flusstal, welches sehr idyllisch war. Da wir vor Batumi auf die Fernstraße nach Trabzon kamen, überlegten wir, ob wir noch in die Stadt fahren sollten. Auf Grund des starken Verkehrs und der Aussagen des nürnberger Pärchens von gestern (sie sagten, Batumi ist eine einzige Baustelle), entschieden wir uns weiter in Richtung türkische Grenze zu fahren. Nun sind es noch zwei Tage, also gut 200 km bis Trabzon. Ein bisschen freuen wir uns jetzt auch schon wieder auf zu Hause. Km 98 Hm. 607
08.06.2013 Adigeni – Khulo
Ich stand im Schnee!! Cool – und zwar auf über 2000 M.
Gestern Abend lernten wir noch georgische Gastfreundschaft kennen. Wir mussten Wein trinken. Das ist hier aber nicht einfach so Wein trinken, sondern man erzählt viel – po russki – und dann kommen die Trinksprüche. Immer der erste – sa mir – für den Frieden auf der Welt. Ausgetrunken – zweiter –sa (Arme über kreuz und nach oben geschaut – also für die verstorbenen Angehörigen - sa mama – sa Papa – sa Ljobjo (liebe) usw. Unser Gastgeber sagte selbst, zum Schluss, wenn man betrunken ist trinkt, man auch auf die Wohnzimmerlampe. Soweit wollten wir es nicht kommen lassen – also der letzte Trinkspruch ist immer auf dem lieben Gott. Das dann im Stehen, sonst fängt man von vorne an. Früh 08.00 Uhr Start zur Passüberquerung. Zunächst 5km auf Straße, dann beinahe 25 km Schotterpiste bergauf.
Teilweise mussten wir schieben. Nach etwa 5 h waren wir oben. Kurz vor dem Pass erreichten wir ganz eigentümliche Häuser. Offensichtlich werden diese nur im Sommer genutzt. Eine Unzahl Kälbchen standen am Straßenrand. Eine surreale Gegebenheit. Nach unendlichem Kampf endlich auf dem Gipfel. Zuvor haben wir noch einen älteren Schweizer getroffen, der diese Straße mit dem Motorrad befuhr. Er war schon drei Monate in der Gegend. Oben wurde es kalt 13 Grad.
Wir mussten uns schon dicker anziehen. Anschließend ging es wieder 25 km auf übelster Schotterpiste bergab. Auch da die Geschwindigkeit nicht höher als 10 km/h. Unterwegs trafen wir einen Briten, der nach Australien möchte, wohin sonst, wenn man in der Gegend unterwegs ist . Kurz vor unserem Etappenziel ging es immer noch auf Schotterpiste nochmal übelst bergauf. Das schlaucht. Dann kam Khulo. Sieht wie eine kleine Stadt aus – mit Hotel! Nehmen! Jetzt sitzen wir in unserem kleinen Zimmer, schreiben die Erlebnisse auf und freuen uns auf das Essen, denn das war heute eher spartanisch.
Morgen sollten wir Batumi erreichen. Wir haben hier zwei ältere Deutsche getroffen, die als Rucksacktouristen unterwegs sind –spannend. Km 58 Hm 1281
07.06.2013 Bordshomi – Adigeni
Eigentlich ein recht entspannter Tag. Es ging zwar immer leicht bergauf. Dafür waren die Straßen ruhig. Das Wetter war besser als gestern angekündigt – wir sind nicht nass geworden. Heute musste ich einige Steine zur Hundeabwehr einsetzen.
Die Berge mit Schneeresten rücken sehr nah, mal sehen, ob wir morgen in den Schnee fassen können? Jetzt sind wir im letzten Ort vor dem Pass auf über 1100 m Höhe. Es wird kühl. Hier in Adigeni fragten wir nach einem Hotel, da es wieder nach Gewitter aussieht. Man sagte uns, dass es sowas nicht gibt, wir jedoch zelten könnten. Das war uns nicht so einerlei weil die Gewitterwolken doch bedrohlich wirken. Am Ortsausgang haben wir ein schönes Restaurant gefunden, in dem wir sehr leckeren Fisch gegessen haben. In der Zwischenzeit hat offensichtlich jemand rumtelefoniert. Plötzlich stand ein Mann in der Tür und fragte, ob wir immer noch eine Unterkunft suchen. Ja! Ich wollte sie mir jedoch zunächst anschauen – ihr wisst schon… Der Mann, der nebenbei noch Taxi fährt, nahm, mich mit in sein Haus. Das ist wirklich gepflegt und sauber. 25 Lari – nehmen wir.
Jetzt sitzen wir auf dem Balkon, es regnet und uns geht es gut! Km: 82 Hm: 1032
06.06.2013 Nähe von Gori – Bordshomi
Ging ja gut los heute früh. Ich wollte meine Brille putzen – baff hatte ich ein Glas in der Hand. Prima! Naja vielleicht gibt es in Gori einen Optiker. Zunächst wollten wir die Felsbehausungen von Uplisziche besuchen. Eine georgische Attraktion. Dafür nimmt man doch gerne 12 km Umweg in Kauf.
Rechts und links des Weges vergessene Dörfer mit Besoffenen schon am frühen Morgen. Als wir ankamen, stand da ein bullenbeißerisches Gesicht, welches auf die entscheidende Frage mit „ No“ antwortete. Alle folgenden Fragen: „No“ – Bestechungsgeld „No“ – alles No. Also schöne Runde gefahren und zurück. In Gori haben wir das Stalin-Geburtshaus und das einzige Stalin-Monument besucht.
Einen Optiker haben wir auch gefunden – zu! Also weiter auf einer sehr stark befahrenen Straße – hat keinen Spaß gemacht und das ganze 40 km lang. Dabei waren unfreiwillige 5km entgegengesetzt der Autobahn - quasi Geisterfahrer. Interessiert hier aber keinen. Glücklicherweise ging es gerade aus und wir hatten Rückenwind. Nach insgesamt 80 km erreichten wir Kashuri, wo wir die stark befahrene Straße verlassen wollten, um langsam in Richtung Pass zu fahren. In Kashuri fanden wir nach ewigem Suchen einen Optiker, der mir ohne Problem die Brille reparierte. Hätte ich nicht gedacht. Ich wollte mir eine Lesebrille kaufen, doch Reingard meinte, ich solle doch zuerst mal fragen. Recht hatte sie! 5 Lari dafür ist super. Nebenan gab es einen sehr guten Döner – halt anders wie bei uns. Dann ging es zur Schlussetappe über 30 km. Die Straße war weniger befahren, ging aber immer leicht bergauf und es begann zu gewittern. Das ganze allerdings ohne Regen, so dass wir weiter fahren konnten. Direkt am Ortseingang von Bordshomi befand sich eine Tankstelle. Wir waren bereits vorbei gefahren, da rief uns der Beschäftigte der TS zurück und zeigte zum Himmel. Glücklicherweise hörten wir auf ihn. Eine Minute später schüttete es wie aus Eimern und das eine Stunde lang. Wir bekamen einen starken Kaffee und warteten bis das Schlimmste vorbei war.
Im Ort hielt uns ein Mann an und wollte uns ein Hotel zeigen. Er führte uns in eine Bruchbude – halt die Esse fest. Wir- nein danke – Hotel. Also gut wir fanden ein Schönes und da sind wir jetzt. Ab morgen geht es in Richtung Pass. Km: 118 Hm: 1000
05.06.2013 Tiflis – kurz vor Gori in der Pampa
Nach etwas ruhigerem Start im Hotel, quälten wir uns aus der Stadt. Das war genauso nervig wie reinwärts. Nach einigen Irritationen fanden wir auch die Strecke. Dazu purer Rückenwind – Klasse. Heute sollte es ja eine Etappe zum Erholen werden, wurde es auch weitestgehend. Wir kamen auf eine extrem ruhige Straße und radelten und radelten. Die Dörfer rechts und links sind in einer längst vergangenen Zeit stehengeblieben. In einigen Uraltläden versorgten wir uns mit Cola und Brot. Alles ist gut. An einem Gemüsestand kauften wir eine Gurke. Die zwei Frauen machten sofort auf ihrer Bank Platz und meinten Dewotschka saditjes paschalsta.
Wir mussten lachen – weiter ging es nach gut 60 km war unsere heutige Etappe zu ende. In einem Feld zwischen zwei Ortschaften haben wir einen idealen Zeltplatz gefunden.
Das Essen war noch nicht ganz fertig, da begann es zu regnen. Also rein ins Zelt. Jetzt scheint wieder die Sonne und wir warten auf den Abend. KM : 68 Hm : 870
Bilder






04.06.2013 Talawi – Tblissi
Was war das des gestern? Also gut, dass es 25 km nur steil bergauf ging, wussten wir ja. Es ist deshalb aber nicht weniger anstrengend. Wir kletterten etappenweise auf 1630m. Trotz der Anstrengung immer schön in der Natur und wenig Verkehr. Nach 5 Stunden Keulerei waren wir endlich oben. Dort erwartete uns ein handgemaltes Schild „Viewpoint“.
Dahinter ein junger Mann, der uns zu Tee und Gepäck einlud. Das war die richtige Idee am richtigen Ort. Er konnte etwas russisch und so erfuhren wir, dass seine Mutter die Plätzchen gebacken hatte. Dann zeigte er uns dort in der Einöde ein georgisches Buch, welches er gerade liest. Es war Goethe „ Die Leiden des jungen Werder“. Man kann es nicht glauben. Kann sich irgendjemand so etwas in Deutschland vorstellen? Kurzer Zeit später kam sein Bruder dazu. Der sprach relativ gut deutsch und war während der Armee in Leipzig, später also UNO-Soldat im Kosovo. Er hatte ein Heft für das Selbststudium der deutschen Sprache bei sich. Sie wohnen wirklich im hinterletzten Dorf ohne Einkaufsmöglichkeit, sind sehr gebildet und müssen ihren Lebensunterhalt so bestreiten – ist das richtig?.... Dann fuhren wir die ersehnte Abfahrt entlang. Es sollten mehr als 40 km sein. Das dachten wir zumindest. Nach ca 20 km kamen wieder böse Anstiege, die uns neben der schon vorhandenen körperlichen Ermüdung, vor allem psychisch zu schaffen machten. Da dachten wir nicht mehr, dass wir es bis Tblissi oder wie sie hier sagen Tiflis schaffen. Später kamen wir an einen Abzweig mit dem Hinweis, Tiflis 23 km. Das schaffen wir doch! Der Plan war, hier zu übernachten, einen Stadtbummel (wir brauchen einen Erholungstag) und dann weiter. Es kam anders. Zunächst war auf dieser Straße ein Höllenverkehr. Insbesondere viel LKW`s. Wir kämpften uns 20 km durch, dann die Innenstadt.
Zwar keine LKW aber Stoßstange an Stoßstange. Dazu kam, dass wir einfach nicht mehr konnten. Also schieben. Wir hatten von den zwei Holländern eine Adresse, wo man gut und preiswert schlafen kann. 1000 Taxifahrer gefragt. Kaum einer kannte die Anschrift. Nach ewiger Sucherei, sind wir in die richtige Straße gekommen. Nirgends das Hotel/Hostel. Es sollte in der Nr.46 sein. In der 42 fragte ich eine Verkäuferin, die sich sofort bereit erklärte uns dorthin zu führen. Es ging zu einer Kellertreppe??? Reingard blieb oben, ich mit runter. In einem Kellergang tatsächlich eine Eisentür mit dieser Aufschrift „Romantik-Hotel“. Erster Eindruck – naja. Geklingelt. Es kommt eine junge, nette Frau, die mir erklärt, dass wir natürlich hier schlafen können. Ich wieder hoch, Reingard und Sachen geholt. Die Fahrräder konnten wir in einem schmalen Schlauch abstellen und die Frau führten uns in das „Lokal“. Es war ein Raum, vielleicht 20x20m, eine Bar, ein Fernseher, einige Tische und rundrum so Boxen aus Brettern mit Zahlen dran. Als Dach der Box diente ein zwei lose liegende Bretter. So langsam wurde es uns mulmig. Wir wurden aber erst einmal zum Kaffee eingeladen und auch zum „freien Dinner“. In diesem Raum saßen einige seltsame Typen, unter anderem Asiaten, die sich diesen undefinierbaren Brei hineinstopften. Die Frau kam wieder und sagte, dass sie nur noch ein Vierbettraum hat, aber wir dort alleine schlafen könnten. Inzwischen war es 21.30 Uhr und wir waren zu kaputt, um zu überlegen, was wir da gerade tun. Also ins Zimmer. Die zwei Doppelstockbetten aus Eisen (NVA), waren dermaßen keimig, dass wir uns richtig geekelt haben. Wir haben das ebenso nicht saubere Laken ausgelegt und uns eine Weile angeschaut. In der Zeit hat direkt neben uns, getrennt durch eine Art Pappe einer gepullert.
Die Dusche war kaputt, man sollte sich Wasser über den Kopf schütten. Der Entschluss: Das geht nicht!!!!! Ich bekam dort schon etwas Asthma. Also Asthma vorgeschoben, entschuldigt und alles wieder an das nicht mehr vorhandene Tageslicht. Uns war zum Heulen. Der Plan – nicht vorhanden. Wir wussten nicht mehr, wo wir sind. Ach so, bei der Suche kamen wir kurz vor dem Ende am Holliday Inn vorbei. Okay das nehmen wir, egal was es kostet – also hin – gefragt – mit gewisser Abneigung angeschaut worden – kein Zimmer mehr frei! Kostet übrigens 250 Dollar – ohne Frühstück. Also weiter, aber wohin? Taxifahrer fragen. Jeder zeigte in eine andere Richtung. Dann noch ein Taxifahrer mit einer Art Van. Frage nach dem Hotel – er ruft seine Frau an, die mir am Telefon erklärt, ich soll zum Fluss und dann nach einem km kommt ein Hotel. Prima, wo ist der Fluss? Inzwischen fragte ich den Taxifahrer, ob er uns hinfahren könnte- zweimal – einmal Reingard und Gepäck – einmal ich und die Räder. Kopfschütteln, das wird nix.
Nochmal Telefonat mit seiner Frau – sie kommt hierher und wir schaffen euch zum Hotel. Die Rettung! Tatsächlich kam nach wenigen Minuten die überaus nette und hilfsbereite Frau, die englisch plauderte ohne Ende. Ach so, er hatte ein Gasauto. Kofferraum demzufolge fast voll. Egal die Taschen reingepresst und nun zu den Rädern. Wir schoben die so von hinten über das Gepäck in den Kofferraum, dass die Hinterräder in Höhe der Rücksitze, in Kopfhöhe hingen. Mit unseren Zurrgurten haben wir sie an den Kopfstützen der Vordersitze fixiert. Die Vorderräder hingen einfach hinten raus. Ein Bild….Nach einem inzwischen geschlossenen Hotel haben wir nach längerer Fahrt ein Hotel gefunden. Riesenerleichterung – tausend Dank an die beiden Helfer. Der Entschluss: Wir bleiben nur eine Nacht, erholen uns lieber in der Natur und machen heute eine Kurzetappe. Tiflis können wir uns nicht mehr antun – geht nicht. Km 102 Hm 1900
03.06.2013 Balakän – Talavi
Frühstück haben wir ausfallen lassen. Zum einen war die Küche noch zu, zum anderen haben wir uns beide etwas Durchfall geholt. Also lieber wieder auf Haferflocken und Trockenobst zurück. Wir waren kaum gestartet, da standen wir schon wieder – und zwar wie vom Donner gerührt. Vor uns eine Meute von etwa 20 Hunden. Übelst aggressiv. Die sind sogar die vorbeifahrenden Autos angegangen. Was machst du nun – stehen bleiben. Dann kam ein alter Mann, dem gestikulierten wir – was tun? Er zuckte mit den Schultern und gab mir seinen Stein, den er zum Schutz mit hatte. Also weiter warten, bis sich die Meute verzogen hatte – Luft anhalten und durch. Ging gut. Dann die Grenze. Total easy und alle nett. Der erste Eindruck von Georgien – ärmer! Kurz nach der Grenze wieder Hunde – anhalten. Ein Bauer lächelte und führte uns an der Meute vorbei. Unterwegs nochmal Hunde – Gas geben. Gut gegangen. Unterwegs trafen wir ein Fahrradfahrendes Pärchen aus Holland.
Ein Jahr Auszeit genommen, um nach China zu radeln –stark. Jetzt sind wir in Tivali, nach dem wir auf 650 m hochgestrampelt sind. Wir waren noch nicht im Hotel, da fing es an zu gewittern. Alles gut. Km 103
02.06.2013 Cumay – Balakä
Irgendwie hatte ich gestern keinen Bock zum Schreiben, außerdem wurde ich permanent abgehalten, um zu „quatschen“. Nach langer Fahrt auf ebener, allerdings stark befahrener Straße – bei starker hitze- , entschieden wir uns, dass nächste Kaffee anzufahren und dort nach Essen und Quartier zu fragen. Hat geklappt. Mit großem Brimborium wurde wir hereingebeten – Zelt aufstellen – kein Problem. Dann hieß es erst mal einen Tee trinken (obligatorisch). Naja Zeltaufbau, Klamotten sortieren usw., das dauert etwas. Waschen war wieder schwierig. Es gibt nun mal nur eine Hocktoilette und einen Wasserhahn. Keinen Kleiderhaken oder so was. Wo legst du nun die Seife, das Handtuch, die neuen Klamotten usw. hin. Ich sag euch – ist nicht einfach, denn auf den Boden sollte man es lieber nicht fallen lassen…. Zwei Tage hintereinander nach 100 km Rad fahren bei 30 Grad und dann einmal mit dem feuchten Lappen rundrum ist halt grenzwertig. Aber alles wird gut! Dann gab es Abendbrot. Genau zu beginn, fing es an zu gewittern – also rein ins Haus. Schaschlik – super! Reingard konnte dann noch beobachten, wie ein Schaf auf diesem Hof geschlachtet wurde. Ich war zu dieser Zeit schon von einer Horte Männer vereinnahmt, die mich nach allem fragten. Irgendwie konnten wir uns aber dann doch losreisen und hinlegen. Schlafen war nicht so toll. Wir zelteten in der Nähe der Straße und es fuhren die ganze Nacht LKW. Heute früh starteten wir nach dem Frühstück (der Besitzer des Kaffee war erstaunt, als wir selber kochten) – also gut noch ein Tee – dann fuhren wir endlich los. 50 km auf schlechter und stark befahrener Piste (2 Stangen Zigaretten) – unterwegs zwei Angriffe von Hunden, einer ernst. Nach 50 km kamen wir in Zagatala an.
Beim Einkaufen gab es sofort einen Menschenauflauf. Jeder will mit uns reden – auch wenn man nichts voneinander versteht. Jeder will auf das obligatorische Foto. Wir kauften bei einem stark muslimisch gestimmten Händler. Sicher ein Tschetschene, die ja direkte Nachbarn sind. Er erklärte mir auf Russisch immer irgendwas, was zwar mit meinem Fahrrad zu tun hatte, ich aber dennoch nicht verstand. Dann die Lösung: er möchte einmal in seinem Leben nach Mekka – natürlich mit Fahrrad!! – und da braucht er so eins wie ich es habe. Die es hier gibt taugen nichts. Ich soll ihm aufschreiben, wo er das kaufen kann. Ich sage Internet – nein – Internet geht nicht. Also habe ich ihm VELOTRAUM Germany aufgeschrieben. Da war er zunächst zufrieden. Dann wollte er den Dollarpreis wissen. Als ich ihm auf den Zettel 3000$ schrieb, verzog er ungläubig das Gesicht. In genau dieser Zeit verlor vor dem Laden auf abschüssiger Strecke ein LKW den Zwillingsreifen einer Hinterachse. Die kam uns nun entgegengerollt. Helle Aufregung! Ein Mutiger hielt die Reifen mitten auf der Piste an. Doswitanja – weiter geht es. Ein paar Kilometer vorher stießen wir auf einen Basar. Den kann man kaum beschreiben. Wir haben unser Herz in beide Hände genommen und sind mit den Rädern mittendurch – Wahnsinn. Es gab alles, Kühe, zusammengebundene Hühner, rostige Nägel, selbstgemachte Äxte, Gemüse –alles – ach ich kann es nicht beschreiben – ein Gewusel und wir mitten drin – die Polizei auch. Da kommt es zum Zusammentreffen. Er – Dienstgesicht auf – ich freundliches Gesicht auf! Strastwuijtje – das ist gut – seine Miene erhellt sich. Er hält zwar noch einen Moment meinen Len ker fest, aber ich sehe, dass er sich entspannt. Moschno idjöt – da!!! Super. Also weiter und auch weiter filmen. Das war ein Eindruck!! Jetzt sind wir kurz vor der georgischen Grenze, in Balakan. Dort sollte es ein Motel geben – gab es auch. Liegt zwar etwas außerhalb, ist aber egal. Wir können eh kaum noch einen Schritt laufen. Erstmal ausgiebig duschen. Mein Gott kam da eine schwarze Brühe… 20.00 Uhr wir das Motel abgeschlossen, macht nichts, nach dem Schreiben ist Schlafen angesagt. Tja mal sehen, was uns morgen in Georgien erwartet. Resümee Aserbaidschan: Tolle offene, freundliche Menschen; Herrliche Landschaft; das ständige Hupen nervt; Schaschlik ist die Speise schlechthin und schmeckt lecker,; Baku ist superreich, der Rest eher nicht so, es sei denn, der allgegenwärtige Präsident möchte das so...
Übrigens es ist jetzt 19.30 Uhr und immer noch weit über 30 Grad. Km: 74 Hm 697
01.06.2013 Bayan - Cumay
Bis auf die Hitze war es heute auch ein sehr schöner und angenehmer Tag. Am Ende zelten wir wieder in einem Kaffeeweit ab vom Schuss. Gerade will es anfangen zu gewittern. Das Zelt steht aber ganz gut. Ja der Tag verging immer am Südrand des Kaukasus Richtung Westen. Unterwegs haben wir frisches Brot direkt aus dem Ofen gekauft. Ein weiterer Kunde, hatte gerade Käse gekauft –sprach uns englisch an und „nötigte“ uns von seinem soeben gekauften Käse mehrere Scheiben mitzunehmen. Also gut. Später wurden wir auf einem kleinen Dorf zum Tee eingeladen. Als wir bezahlen wollten, erklärte uns der nette Mann, dass wir seine Gäste sind und nichts bezahlen müssen. Später waren wir in der schönen Stadt Saki. Sie ist zwar schön, aber es ging erst ewig bergauf. Die Kawaranzerei war dafür eine Augenweide. Wo wir jetzt sind, weiß ich nicht so genau.
Km:95 Hm: 920
Die nächsten Tage
29.05.2013 Baku – Ceyrankecmaz
Aus Baku zu kommen ist schon nicht so einfach. Haben wir aber auch nicht anders erwartet. Der Verkehr ist chaotisch, aber unser GPS-Gerät gut. Bis wir halt an eine Baustelle kamen. Aber wenn man dann die Leute fragt, ob man mit dem Fahrrad nicht dennoch durchkommt, wird dies bejaht – also schiebt man durch und es klappt. Dieser Verkehr dauerte etwa 30 – 40 km lang.
Da hat man schon mal eine Stange Zigaretten geraucht. Die Straße war aber breit und gut, so kamen wir gut voran. Gegen Mittag fanden wir das vermeintlich letzte Kaffee vor der Wüste. Also rein – Tee trinken.
Am Nachbartisch schaufelte man schöne Suppe – die wollten wir auch – bekamen aber keine - warum sollte uns nicht erschließen. Also nur Tee. Der junge Kellner entdeckte dann unsere Räder und wollte unbedingt fahren. Das konnten wir ihm aber nicht gönnen, da hat er ein wenig geschmollt. Konnten wir gut verstehen, aber das ging nicht! Nach dem Abklatschen ging es wieder. Als wir dann zahlen wollten, meinte er, dass der Caj, der hier übrigens sensationell schmeckt, nichts kostet. Also nochmal vielen Dank und los. Ach so, vorher noch auf die Toilette – ich denke, ich gehe ab sofort in der freien Natur…. Wir starteten ja beinahe auf Meereshöhe und haben uns auf über 500m hochgequält. Dieser Anstieg nach etwa 50km hatte es schon in sich. Danach kam jedoch eine riesenlange, herrliche Abfahrt. In dieser Abfahrt trauten wir unseren Augen nicht. Da vorn kommt doch ein Radfahrer. Tatsächlich, ein Brite, der von Rom nach Baku wollte. Er hat es fast geschafft. Er kam mit Regenplane, dass hatte auch seinen Sinn.
Es fing nämlich an zu gewittern. Ja was machen wir da jetzt? Am ersten Tag reichen so 70 km und die hatten wir hinter uns. In der Ferne sah ich ein paar Häuschen und wir entschieden, bis dorthin zu fahren, um nicht vom Gewitter überrascht zu werden. Das Häuschen stellte sich als Gaststätte heraus. Die üblichen Sprachschwierigkeiten begannen bis ich mit in die Küche ging.
Dort alles begutachtet und ausgesucht. Super Hähnchen, Salat und Brot – alles gut. Die Aserbaidschaner möchten oft abseits sitzen beim Essen, da dabei gleich Geschäfte besprochen werden. Deshalb hat man hier mehrere kleine Hütten aufgestellt. In einer dieser werden wir nun zelten. Besser geht es nicht. Die Frage, die bleibt: wie und wo können wir uns waschen. Auf halben Weg zum Plumpsklo steht ein Waschbecken, das hinten einen Behälter dran hat und mit Wasser befüllt wird. Ob das geht? Schwierig. Könnte eine unsaubere Nacht werden…. Morgen müssten wir eigentlich die Wüste hinter uns lassen und wieder auf belebtere Gegenden stoßen. Km 76 Hm: 1085
30.05.13 Ceyrankemacz – Ismailli
Oi,Oi,oi, war das anstrengend. Bei 400m Höhe hatten wir ja in einem Pavillon einer Gaststätte geschlafen. War auch gut so, denn es hat die ganze Nacht gewittert und geregnet. Früh war alles vorbei aber frisch. Wir haben unser Lecker Trockenobst und einen Kaffee bereitet. Da kam eine Hirte mit mehreren Schafen und fragte uns auf Englisch, wo wir herkamen. Als wir ihm antworteten, sprach er uns deutsch an. Wir waren sehr verdutzt. Er konnte auch russisch. Des Rätsels Lösung war, dass er in der deutschen Botschaft in Baku gearbeitet hat und auch dort studiert hat. Nun hütet er Schafe. Warum????? Vom Start weg ging es unter ständigem Hupen immer bergauf – auf 900 m.
Da ging ja noch gerade so. Zwischen durch fuhren wir durch Samaxi, in der eine nagelneue, sehr schöne Moschee steht. Ich nahm meinen Mut, unter Zureden von Reingard zusammen, zog lange Hosen und einen Langen Pullover an und fragte, ob ich rein kann. Nach einigen Diskussionen – ja; fotografieren – ja – super.
War echt beeindruckend. Schaut euch die Bilder an. Die Moschee wurde im 20.Jh. zweimal durch Erdbeben zerstört und in den 90er Jahren brannte sie aus. Der Neuaufbau wurde erst in diesem Jahr fertiggestellt. Artig die Schuhe aus, vorsichtig rein, nochmal fragen wegen den Fotos – drei Fotos gemach – dann schnell wieder raus. Man will dort nicht als Eindringling stehen, wenn die Gläubigen beten. Nach Samaxi wieder bergauf. Dann der Schock – wir waren 950 m hoch und sahen eine riesige Abfahrt. Untern im Tal war eine Brücke über einen breiten Schlammfluss und drüben ging es extrem steil und lange bergauf. Dazu wurde es heiß. Beinahe jeden Kilometer mussten wir anhalten und uns ausruhen.
Nach ca. 2 h erreichten wir eine Gegend, wo die Bauern Honig anboten, aber auch Tee. Also rechts ran eine Kanne Tee, der super lecker schmeckt, trinken, dann weiter bergauf. Jetzt sind wir kurz vor Ismayilli. Da kam auf der rechten Seite eine Art Ferienanlage. Ich hatte auf der Reklame erkannt, dass man dort auch schlafen kann. Also fragen – 100 Manat = 100 €. Nein danke. Nach dem üblichen Händegespräch nach dem woher und wohin, unternahm ich einen neuen Versuch – 50MAN – okey? Wir einigten uns auf 60 – ist teuer, aber wir waren absolut am Limit und die Dusche tat schon sehr gut. Gestern war nichts mit waschen – also rochen wir schon streng. Die Landschaft ist super schön – wir sind jetzt am Südrand des Kaukasus – einfach herrlich. Seit Samaxi hatte sich auch die Vegetation komplett geändert – vorher Wüste – jetzt viel grün, Wälder und auch Landwirtschaft. Ich war übrigens wieder mit in der Küche, habe die Kühlschränke und alles andere inspiziert und das Essen so fest gemacht – geht cool. Km: 75 Hm: 1523
31.05.2013 Ismailli (denkste) –
Man hatte uns zwar gesagt, dass wir in Ismailli sind, aber da haben sie geflunkert oder es gab Kommunikationsprobleme. Wir fuhren heute früh jedenfalls noch etwa 20 km bis wir dort ankamen. Die Stadt war jetzt nichts besonderes, allerdings bekamen wir einen lecker Broiler und einen Geldautomaten, was hier ja auch nicht so alltäglich ist. Zunächst stiegen wir auf beinahe 1000 hm, dann kam die erste lange Erholungsstrecke.
Man war das schön. Man brauchte nicht bremsen und rollte einfach dahin. So konnten Kilometer gemacht werden. Dann die erste Blicke auf die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus.
Tut mir ja leid, aber diese Blicke kann ich mit dem Foto nicht einfangen – grandios. Nach langer Abfahrt ging es wieder steil bergauf. Oben angekommen, sah ich alte Frauen beim Brot backen. Da musst du anhalten, hingehen, fragen ob du ein Foto machen darfst – darfst du!! Vielen, vielen Dank und weiter.
In Qebele trauten wir unseren Augen nicht – schon wieder Radfahrer. Die trauten ihren Augen aber auch nicht. Großes Hallo!! Der eine junge Mann war Franzose und will nach Bali, der Andere ist Belgier und möchte nach Katmandu. Beide starteten unabhängig voneinander in Istanbul und haben sich irgendwann getroffen. Nun radeln sie gemeinsam. Zwei Supertypen, die extrem lustig sind. Beide schmunzelten über unsere perfekten „deutschen“ Räder. German Technologie, he?
Nach dem Treffen haben sie sicher noch ihre Witze über die perfekten Deutschen gemacht – was solls. Sie waren super cool. Danach war nur noch Erholung und das Genießen der Natur – immer leicht bergab, rechts und links Baumalleen, auf den Straßen Kühe, Esel und sonstiges Getier auf dem Heimweg.
Da muss man schon mal anhalten. Wir haben uns dann entschieden, in einem der vielen Kaffees Quartier zu suchen. Das ist hier so, dass diese Kaffees open air sind und ein riesengroßes Terrain umfassen. Darin gibt es jedoch relativ wenige Tische. Die Kellner müssen sausen. Wir fragten, ob wir hier auch zelten können – kein Problem. Unter dem besten Pavillon konnten wir das Zelt aufschlagen. Super Schaschlik gegessen – zwei Bier – fertig. Hier feiert noch eine Klasse ihren Schulabschluss – 100 Fotos von uns für das Album.
Alles gut. Km: 115 Hm: 1050
Nochmal Baku
Ach so, da war ja noch die Fahrt mit der Metro. Hatte man uns empfohlen. Also wir dorthin, haben es auch gleich gefunden. Aber das Kaufen eines Billets erwies sich schwierig. Der Chef der dort zahlreich versammelten Polizisten hat dies offensichtlich gesehen. Er nahm mein Geld und uns an die Hand, schob andere beiseite, bezahlte für uns und brachte uns um hundert Ecken zum hundert Meter entfernten Bahnsteig. Nach kurzer Zeit merkten wir, dass wir beide etwas russisch können. Es war köstlich. Er hat unterwegs seine Unterstellten kontrolliert und eine Unterschrift in ihr Streifenheftchen gemacht. Erst als die Metro anfuhr, entfernte er sich. Ein cooler Typ… Nach dem Mittagsdöner und einer Ruhepause stürzten wir uns erneut ins Getümmel. Gegen Abend wurden die Straßen rammelvoll. Heute ist Nationalfeiertag. Wir sind nochmal elend weit gelaufen, war aber immer schön.
28.05.2013
28.05.2013 Baku Nachtrag zu gestern. Also auf dem Flughafen waren wir schon die Exoten. Schnell den Zoll absolvieren und dann gespannt warten. Was soll ich groß sagen – es ist alles da, wenn auch etwas verbogen. Das ist aber kein Problem. Alle anderen Fluggäste hatten den Flugplatz längst verlassen, da begannen wir an der Gepäckausgabe die Räder zusammen zu bauen. Das war für die „Offiziere“ interessant. Schließlich wollte einer wissen, was ich im schwarzen Seesack habe – Tent – spasiba! Gegen 22.00 Uhr fuhren wir dann auf der 8i-spurigen Autobahn Richtung Stadt ca. 25 km. Es ging gut und straff voran – war auch nicht sehr gefährlich. Dann kam eine Tankstelle, in die wir gefahren sind. Sofort kamen drei Mann auf uns zu. Als ich ihm meine kleine Benzinflasche zeigte und full sagte, mussten sie grinsen. Ansonsten haben sie sich fürsorglich um uns gekümmert. Im Laden holte ich Wasser – freundlich. Ich wurde gleich zum Tee eingeladen. Später nahm der Verkehr stark zu. Die letzten 2km liefen wir. Es war dann auch schon 23.00 Uhr. Hotel dank GPS schnell gefunden. Supernette Leute. Im Market noch ein Bier gekauft, dann ins Bett. Km: 25 Heute früh war Sightseeing angesagt. Eine herrliche Stadt mit vielen sehr netten, offenen Menschen. Die Bilder sagen mehr, als man schreiben kann. Imposant sind die Flame of Baku und die Altstadt. Aber auch darüber hinaus viele Sehenswürdigkeiten. Ich war im Kaspischen Meer! Mit der Fußzehe – die ist jetzt total ölig. Überall Erdöl und das Ergebnis von diesem Erdöl sieht man überall. Als wir in einem kleinen Park saßen und uns ausruhten, kam ein kleines Mädchen (8 Jahre) mit der gesamten Familie im Schlepptau und hat ihr sehr gutes englisch ausprobiert. War richtig niedlich. Später kamen wir in einen abseitsgelegenen Bazar – nur für Einheimische! Wir waren sofort die Attraktion, mussten fotografieren und jeden Stand bewundern. War cool! Km 12,6 zu Fuß
Baku
Eindrücke einer wunderschönen Stadt






Wir sind gut angekommen
27.05.13 Prag – Baku Zunächst habe ich noch was Lustiges vergessen. Als wir gestern in Saalfeld in den Zug stiegen, waren schon einige ältere Herrschaften dort, die offensichtlich von Leipzig aus verreisen wollten. Nun fordert unsere Ausrüstung ja immer gleich die Frage nach dem wohin heraus. Als ich dem älteren Herrn antwortete, dass wir nach Baku in Aserbaidschan wollen, staunt er und seine Frau. –Also in den Nepal….war seine Antwort. Naja ich habe ausweichend geantwortet, da ich keine Lust auf Erdkundeunterricht hatte. Jetzt sitzen wir im Flieger! Man war das aufregend. Zunächst schüttete es natürlich bis zum Airport. Dort kamen wir zwar nass aber ziemlich früh an. Der Check-In ließ auf sich warten. 2h vor dem Start ging es los und wir waren die Zweiten. Allerdings gab es technische Probleme. Also Zeitverzug! Unser perfekt verpacktes Gepäck in den Müllsäcken gefiel der Tante auch nicht so recht – also an die Seite stellen – holt jemand ab. Genauso bei den Fahrräder – Band anbringen und an die Seite stellen. Die Zeit verging. Glücklicherweise meinten die Damen, dass ich nichts extra für die Räder bezahlen muss. Dann kam irgendwann ein alter Knausel – schaute auf die Räder, schüttelte den Kopf und verschwand. Eine überaus freundliche und hilfreiche junge Frau am Schalter lief im hinterher. Dann kam sie kopfschüttelnd zurück und meinte, dass dieser Mensch für das Großgepäck zuständig ist und keine Lust hat. Er war der Meinung, dass die Räder zu groß sind. Nach weiteren Minuten fragten wir, wann nun unser Gepäck geholt wird – Schulterzucken. Dann überredete ich die nette Frau, mit mir zum Großgepäckschalter zu gehen, um zu beweisen, dass die Räder dort reinpassen. Nach ewigen Diskussionen musste ich die vor Abflug und auf dem Gepäckband tat sich einfach gar nichts mehr. Erneut holten wir die Stewardess. Inzwischen wurden wir auch etwas panisch. Räder und Gepäck lagen da und wir mussten nun langsam einchecken. Die wirklich sehr hilfsbereite Stewardess (ihr war das Verhalten des Kollegen äußerst peinlich) versprach uns, auf unser Gepäck aufzupassen und es würde schon alles gut gehen. Mit sehr gemischten Gefühlen sind wir dann zum Flugzeug. Jetzt fliegen wir halt und hoffen, dass unser Gepäck doch noch irgendwie den Weg zum Flugzeug gefunden hat. Sehr optimistisch bin ich gerade nicht…. Noch ein Satz zum Flugzeug. Es ist sehr modern, geräumig und die Crew ist sehr nett. Wir haben in einem Flugzeug selten so gut gegessen. So wir sind gut angekommen - alles ist da. Den Rest schreib ich morgen - es ist hier jetzt 00:45 Uhr
26.05.2013 Rottenbach -Prag
26.05.13 – Rottenbach – Prag Pünktlich um 07.09 Uhr fuhr der Zug in Rottenbach los.
Kurz vor Saalfeld wurde eine Anschlussverbindung nach Leipzig mitgeteilt. Ich dachte, wir müssen eine Stunde warten. Die Schaffnerin sagte uns, dass auch sie mit nach Leipzig fährt und den Zug so lange stehen lässt, bis wir eingestiegen sind. Hat geklappt. In Leipzig hatten wir dann dafür über eine Stunde Zeit. Also rein ins Kaffee und einen riesen Pott bestellt. Ca. 20 min. vor der Abfahrt füllte sich der Bahnsteig – zu unserem Erstaunen auch mit sehr vielen Rädern. Es gingen aber schließlich alle rein, der Zug war aber sehr gut gefüllt. Unterwegs bummelten wir etwas, so dass wir schon ein wenig Angst hatten, den Anschlusszug nach Prag zu bekommen. Mit 12 min. Verspätung kamen wir in Dresden an und schafften den Zug nach Prag. An diesem Zug hatten sie das Fahrradabteil vergessen. Ein netter Schaffner zeigte uns dennoch einen passablen Platz. Pünktlich 15.30 Uhr kamen wir in Prag an. Einmal mitten durchs Zentrum, dann den Berg zum Hradschin hoch.
Anschließend fuhren wir auf stark befahrener Straße Richtung Flughafen. Dann hatten wir unser „Edelhotel“ erreicht. Wurde halt nach der Wende noch nicht renoviert. Der Preis passt aber und wir wollen ja nur eine Nacht schlafen. Nachher gibt’s ein gutes tschechisches Bier – Abendbrot und Feierabend. 9,23 km Höhe: 351 m
Start

Das Probepacken war erfolgreich. Jetzt müssen wir nur noch diesen Tag überstehen - es gibt ja glücklicherweise heute noch das CL-Finale ....
So kompliziert muss man jetzt die Taschen packen
Ja das ist schon etwas blöd. Man darf ja nur noch ein Gepäckstück (23 kg und 158 cm Umfang) aufgeben. Da wir aber acht Radtaschen, zwei Seesäcke, eine Lenkertasche und einen Rucksack mitnehmen wollen, ist das etwas kompliziert. Die Lösung: Alles zusammenzurren - dann mit Frischhaltefolie umwickeln. Danach kommt das alles in zwei extra starke Müllsäcke. Naja - sieht etwas rustikal aus. Macht aber nichts.
In Prag werden dann noch die Räder umgebaut - danach kann es los gehen. Ach so - für alle die hier frieren - aktueller Wetterbericht von Baku 27 Grad und Sonnenschein :-) Grüße Reingard und Gunter
Die Anspannung wächst
Nun sind es noch zwei Wochen bis zum Start. Beinahe alle Punkte auf der Checkliste sind abgearbeitet. Heute habe ich glücklicherweise probiert, ob sich unsere Pedale lösen lassen - lassen sie natürlich nicht. War aber wichtig für den Flug. Also mit Hammer und Schraubenschlüssel bearbeitet - geht. Noch eine Woche mit dem Rad auf Arbeit - dann eine Woche Erholung (Auto - Arbeit) dann geht es los und ich werde versuchen, einigermaßen regelmäßig zu berichten
Die Gesamtstrecke

So sieht nun unsere Radreise für das Jahr 2013 aus.
Wir starten also in Baku, am Kaspischen Meer, durchfahren an der Südflanke des Kaukasus Aserbaidschan und Georgien. An der alten Heerstraße biegen wir nach Süden ab, um Tiflis zu besuchen. Später fahren wir durch den Kleinen Kaukasus nach Batumi. Danach geht es in die Türkei und von Trabzon fliegen wir zurück.
.................noch vier Wochen.........
Das Visum ist da....
Gestern hat es nun endlich geklappt. Unsere Pässe mit Visum wurden uns vom Generalkonsulat Aserbaidschans geschickt. Nun heißt es nur noch unsere Checkliste abzuarbeiten - dann kann es losgehen. Sind ja auch nur noch 5 Wochen....
Die Entscheidung ist gefallen
Ja - wir werden die ungefährlichere Route fahren. Das heißt, dass wir kurz nach Tblissi nach Südwesten abbiegen und Batumi ansteuern. Dort angekommen wollen wir an der Schwarzmeerküste bleiben und nach Trabzon radeln. Von dort soll es per Flugzeug nach Hause gehen. Inzwischen ist das Flugticket gekauft. Wir fliegen am 27.05.2013 von Prag nach Baku mit der Aserbaidschan Airline. Einen Tag zuvor werden wir mit dem Zug nach Prag fahren. Auch diese Tickets und die Fahrradkarten sind inzwischen gekauft. Offen ist noch die Fahrradmitnahme im Flugzeug. Da bin ich im Kontakt mit einem Mitarbeiter der Airline in Prag. Jetzt müssen wir noch Verpflegung kaufen und so was. Ich will mir auch noch einen Benzinkocher kaufen. Benzin scheint es ja überall zu geben :-)
Die Alternativroute
Radroute 1955675 - powered by Bikemap
Das ist dann der zweite Teil der Radreise von Batumi nach Trabzon. Von dort kann man gut über Istanbul nach Hause fliegen. Schaun mer mal..
Am Dienstag früh hieß es um 02.30 Uhr unserer Zeit aufstehen, schnell was Essen und auf zum Airport. Dort in altgewohnter Manier alles wieder umpacken und zum Check In. Großes Theater wegen der Räder. Wir hatten die Lenker längs gestellt und die Pedale abgeschraubt. Reicht nicht - Karton ! Hallo, wo sollen wir um diese Zeit Karton herholen? Weitere Diskussionen - schließlich die Entscheidung: der Koffereinpacker soll unsere Räder mit "Plastik" ummanteln. Der Hinweis, dass wir das mit unseren Spezialplastesäcken viel besser können griff nicht. Also zum Plastikmenschen. Der runzelte die Stirn, offensichtlich waren das die ersten Räder, die er einpacken sollte. Dann wurde der Preis ausgehandelt. Nach langem Feilschen - 20€ für beide Räder - gut. Der Verhüllungskünstler Christo hätte es nicht besser machen können. Ein Kunstwerk!!, bei dem wir tatkräftig mithelfen mussten.
Dann war es gut. Räder und Gepäck eingecheckt. Wir ins Flugzeug nach Istanbul. Dort hatten wir drei Stunden Pause. Anschließend flogen wir mit einer sehr kleinen Maschine, die dennoch höchstens zu 50% ausgelastet war, nach Leipzig. Dort kam alles gut an. Dann mit dem Zug nach Hause, mit den Nachbarn 1-2 Bier getrunken (Ging sofort in den Kopf - Schlafdefizit) und Ende.
Fazit: Landschaftlich ist die Kaukasusregion unbeschreiblich schön. Die Menschen sind in Aserbaidschan unbeschreiblich freundlich, offen, wissbegierig und hilfsbereit. Die Menschen in Georgien sind sehr arm! Aber genauso hilfsbereit (Wir haben bei einer Rentnerin geschlafen, die bekommt 60€ Rente im Monat - die Preise sind aber nicht vergleichsweise niedrig) Den Deutschen geht es sehr, sehr gut !!!!!!!! Es war anstrengend - aber das wussten wir ja vorher. Keine Panne !! In den nächsten Tagen werde ich den Blog überarbeiten und Bilder an die richtigen Stellen bringen. Tja und dann können ja bald die Überlegungen für das kommende Jahr beginnen....
10.06.2013 Sarpi – Trabzon
Es ist geschafft!! Das war aber so gar nicht geplant. Wir fuhren sehr früh (07.00 Uhr) los, weil wir es nicht mehr aushielten. Was wir gestern nicht wussten, in dem Hotel war Disco, dazu Türen, die scheinbar aus Pappe waren, so hellhörig waren sie. Darüber hinaus haben die Gäste oder Eigentümer einen Krach veranstaltet – an Schlaf war nicht zu denken. Als kleine Retourkutsche haben wir heute früh geweckt. Nach kurzer Zeit erreichten wir die türkische Grenze.
Die Abfertigung ging schnell und problemlos. Wir wollten heute auf der super ausgebauten Fernstraße soweit wie möglich in Richtung Trabzon fahren. Zu Beginn waren es etwa 200 km. Also heute 120 – 130 km und morgen den Rest. Die ersten 70 km liefen wie am Schnürchen, ab und zu tröpfelte es etwas und wir hatten leichten Gegenwind – aber alles easy. Nach gut 80 km tat der Po schon richtig weh und es begann stärker zu regnen (lt. Wetterbericht waren Gewitter zu erwarten). Plötzlich stand auf dem Standstreifen ein VW-Transporter mit Warnblinke. Als wir auf seiner Höhe waren, sprang ein junger Mann aus dem Auto und bedeutete uns, wir könnten mitfahren, es regnet doch.
Zuerst zierten wir uns, als er aber die Heckklappe öffnete und da überhaupt nichts drinn war, war die Entscheidung gefallen. Räder rein, wie sie waren, festgeschnallt und los. Kurz danach gewitterte es richtig. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen – Ergebnis: er fährt sowieso nach Trabzon und kann uns mitnehmen – super. Er ließ uns direkt am Airport raus. Als wir ihm Geld anboten, meinte er, dass ist türkische Gastfreundschaft und verabschiedete sich. Danke!!!! Das Ticket war schnell gekauft. Morgen früh um 06.50 Uhr ist Start nach Istanbul, von dort geht es weiter nach Leipzig. Wir sind jetzt auch froh, wieder nach Hause zu kommen!! Ein nagelneues Hotel direkt beim Airport haben wir auch.
Das ist so neu, da wird noch gearbeitet- stört aber nicht. Km: 83
09.06.2013 Khulo –Sarpi
Wir schlafen dann doch nochmal in Georgien, in einer geteilten Stadt Sarpi ist georgisch und Sarp türkisch. Also werden wir morgen früh die Grenze überfahren. Heute früh starteten wir auf gut 850 m bei gutem Wetter und guter Straße.
Wir konnten die Abfahrt genießen. Bis auf kurze Anstiege, bei denen wir die Beine schon merkten, ging es uns ziemlich gut. Zu Beginn der Etappe war es noch erbärmlich kalt, wir mussten die Jacken anziehen. Je tiefer wir kamen, desto weniger Sachen benötigten wir. Bei Batumi waren sicher wieder an die 30 Grad. Wir fuhren immer in einem Flusstal, welches sehr idyllisch war. Da wir vor Batumi auf die Fernstraße nach Trabzon kamen, überlegten wir, ob wir noch in die Stadt fahren sollten. Auf Grund des starken Verkehrs und der Aussagen des nürnberger Pärchens von gestern (sie sagten, Batumi ist eine einzige Baustelle), entschieden wir uns weiter in Richtung türkische Grenze zu fahren. Nun sind es noch zwei Tage, also gut 200 km bis Trabzon. Ein bisschen freuen wir uns jetzt auch schon wieder auf zu Hause. Km 98 Hm. 607
08.06.2013 Adigeni – Khulo
Ich stand im Schnee!! Cool – und zwar auf über 2000 M.
Gestern Abend lernten wir noch georgische Gastfreundschaft kennen. Wir mussten Wein trinken. Das ist hier aber nicht einfach so Wein trinken, sondern man erzählt viel – po russki – und dann kommen die Trinksprüche. Immer der erste – sa mir – für den Frieden auf der Welt. Ausgetrunken – zweiter –sa (Arme über kreuz und nach oben geschaut – also für die verstorbenen Angehörigen - sa mama – sa Papa – sa Ljobjo (liebe) usw. Unser Gastgeber sagte selbst, zum Schluss, wenn man betrunken ist trinkt, man auch auf die Wohnzimmerlampe. Soweit wollten wir es nicht kommen lassen – also der letzte Trinkspruch ist immer auf dem lieben Gott. Das dann im Stehen, sonst fängt man von vorne an. Früh 08.00 Uhr Start zur Passüberquerung. Zunächst 5km auf Straße, dann beinahe 25 km Schotterpiste bergauf.
Teilweise mussten wir schieben. Nach etwa 5 h waren wir oben. Kurz vor dem Pass erreichten wir ganz eigentümliche Häuser. Offensichtlich werden diese nur im Sommer genutzt. Eine Unzahl Kälbchen standen am Straßenrand. Eine surreale Gegebenheit. Nach unendlichem Kampf endlich auf dem Gipfel. Zuvor haben wir noch einen älteren Schweizer getroffen, der diese Straße mit dem Motorrad befuhr. Er war schon drei Monate in der Gegend. Oben wurde es kalt 13 Grad.
Wir mussten uns schon dicker anziehen. Anschließend ging es wieder 25 km auf übelster Schotterpiste bergab. Auch da die Geschwindigkeit nicht höher als 10 km/h. Unterwegs trafen wir einen Briten, der nach Australien möchte, wohin sonst, wenn man in der Gegend unterwegs ist . Kurz vor unserem Etappenziel ging es immer noch auf Schotterpiste nochmal übelst bergauf. Das schlaucht. Dann kam Khulo. Sieht wie eine kleine Stadt aus – mit Hotel! Nehmen! Jetzt sitzen wir in unserem kleinen Zimmer, schreiben die Erlebnisse auf und freuen uns auf das Essen, denn das war heute eher spartanisch.
Morgen sollten wir Batumi erreichen. Wir haben hier zwei ältere Deutsche getroffen, die als Rucksacktouristen unterwegs sind –spannend. Km 58 Hm 1281
07.06.2013 Bordshomi – Adigeni
Eigentlich ein recht entspannter Tag. Es ging zwar immer leicht bergauf. Dafür waren die Straßen ruhig. Das Wetter war besser als gestern angekündigt – wir sind nicht nass geworden. Heute musste ich einige Steine zur Hundeabwehr einsetzen.
Die Berge mit Schneeresten rücken sehr nah, mal sehen, ob wir morgen in den Schnee fassen können? Jetzt sind wir im letzten Ort vor dem Pass auf über 1100 m Höhe. Es wird kühl. Hier in Adigeni fragten wir nach einem Hotel, da es wieder nach Gewitter aussieht. Man sagte uns, dass es sowas nicht gibt, wir jedoch zelten könnten. Das war uns nicht so einerlei weil die Gewitterwolken doch bedrohlich wirken. Am Ortsausgang haben wir ein schönes Restaurant gefunden, in dem wir sehr leckeren Fisch gegessen haben. In der Zwischenzeit hat offensichtlich jemand rumtelefoniert. Plötzlich stand ein Mann in der Tür und fragte, ob wir immer noch eine Unterkunft suchen. Ja! Ich wollte sie mir jedoch zunächst anschauen – ihr wisst schon… Der Mann, der nebenbei noch Taxi fährt, nahm, mich mit in sein Haus. Das ist wirklich gepflegt und sauber. 25 Lari – nehmen wir.
Jetzt sitzen wir auf dem Balkon, es regnet und uns geht es gut! Km: 82 Hm: 1032
06.06.2013 Nähe von Gori – Bordshomi
Ging ja gut los heute früh. Ich wollte meine Brille putzen – baff hatte ich ein Glas in der Hand. Prima! Naja vielleicht gibt es in Gori einen Optiker. Zunächst wollten wir die Felsbehausungen von Uplisziche besuchen. Eine georgische Attraktion. Dafür nimmt man doch gerne 12 km Umweg in Kauf.
Rechts und links des Weges vergessene Dörfer mit Besoffenen schon am frühen Morgen. Als wir ankamen, stand da ein bullenbeißerisches Gesicht, welches auf die entscheidende Frage mit „ No“ antwortete. Alle folgenden Fragen: „No“ – Bestechungsgeld „No“ – alles No. Also schöne Runde gefahren und zurück. In Gori haben wir das Stalin-Geburtshaus und das einzige Stalin-Monument besucht.
Einen Optiker haben wir auch gefunden – zu! Also weiter auf einer sehr stark befahrenen Straße – hat keinen Spaß gemacht und das ganze 40 km lang. Dabei waren unfreiwillige 5km entgegengesetzt der Autobahn - quasi Geisterfahrer. Interessiert hier aber keinen. Glücklicherweise ging es gerade aus und wir hatten Rückenwind. Nach insgesamt 80 km erreichten wir Kashuri, wo wir die stark befahrene Straße verlassen wollten, um langsam in Richtung Pass zu fahren. In Kashuri fanden wir nach ewigem Suchen einen Optiker, der mir ohne Problem die Brille reparierte. Hätte ich nicht gedacht. Ich wollte mir eine Lesebrille kaufen, doch Reingard meinte, ich solle doch zuerst mal fragen. Recht hatte sie! 5 Lari dafür ist super. Nebenan gab es einen sehr guten Döner – halt anders wie bei uns. Dann ging es zur Schlussetappe über 30 km. Die Straße war weniger befahren, ging aber immer leicht bergauf und es begann zu gewittern. Das ganze allerdings ohne Regen, so dass wir weiter fahren konnten. Direkt am Ortseingang von Bordshomi befand sich eine Tankstelle. Wir waren bereits vorbei gefahren, da rief uns der Beschäftigte der TS zurück und zeigte zum Himmel. Glücklicherweise hörten wir auf ihn. Eine Minute später schüttete es wie aus Eimern und das eine Stunde lang. Wir bekamen einen starken Kaffee und warteten bis das Schlimmste vorbei war.
Im Ort hielt uns ein Mann an und wollte uns ein Hotel zeigen. Er führte uns in eine Bruchbude – halt die Esse fest. Wir- nein danke – Hotel. Also gut wir fanden ein Schönes und da sind wir jetzt. Ab morgen geht es in Richtung Pass. Km: 118 Hm: 1000
05.06.2013 Tiflis – kurz vor Gori in der Pampa
Nach etwas ruhigerem Start im Hotel, quälten wir uns aus der Stadt. Das war genauso nervig wie reinwärts. Nach einigen Irritationen fanden wir auch die Strecke. Dazu purer Rückenwind – Klasse. Heute sollte es ja eine Etappe zum Erholen werden, wurde es auch weitestgehend. Wir kamen auf eine extrem ruhige Straße und radelten und radelten. Die Dörfer rechts und links sind in einer längst vergangenen Zeit stehengeblieben. In einigen Uraltläden versorgten wir uns mit Cola und Brot. Alles ist gut. An einem Gemüsestand kauften wir eine Gurke. Die zwei Frauen machten sofort auf ihrer Bank Platz und meinten Dewotschka saditjes paschalsta.
Wir mussten lachen – weiter ging es nach gut 60 km war unsere heutige Etappe zu ende. In einem Feld zwischen zwei Ortschaften haben wir einen idealen Zeltplatz gefunden.
Das Essen war noch nicht ganz fertig, da begann es zu regnen. Also rein ins Zelt. Jetzt scheint wieder die Sonne und wir warten auf den Abend. KM : 68 Hm : 870
Bilder
04.06.2013 Talawi – Tblissi
Was war das des gestern? Also gut, dass es 25 km nur steil bergauf ging, wussten wir ja. Es ist deshalb aber nicht weniger anstrengend. Wir kletterten etappenweise auf 1630m. Trotz der Anstrengung immer schön in der Natur und wenig Verkehr. Nach 5 Stunden Keulerei waren wir endlich oben. Dort erwartete uns ein handgemaltes Schild „Viewpoint“.
Dahinter ein junger Mann, der uns zu Tee und Gepäck einlud. Das war die richtige Idee am richtigen Ort. Er konnte etwas russisch und so erfuhren wir, dass seine Mutter die Plätzchen gebacken hatte. Dann zeigte er uns dort in der Einöde ein georgisches Buch, welches er gerade liest. Es war Goethe „ Die Leiden des jungen Werder“. Man kann es nicht glauben. Kann sich irgendjemand so etwas in Deutschland vorstellen? Kurzer Zeit später kam sein Bruder dazu. Der sprach relativ gut deutsch und war während der Armee in Leipzig, später also UNO-Soldat im Kosovo. Er hatte ein Heft für das Selbststudium der deutschen Sprache bei sich. Sie wohnen wirklich im hinterletzten Dorf ohne Einkaufsmöglichkeit, sind sehr gebildet und müssen ihren Lebensunterhalt so bestreiten – ist das richtig?.... Dann fuhren wir die ersehnte Abfahrt entlang. Es sollten mehr als 40 km sein. Das dachten wir zumindest. Nach ca 20 km kamen wieder böse Anstiege, die uns neben der schon vorhandenen körperlichen Ermüdung, vor allem psychisch zu schaffen machten. Da dachten wir nicht mehr, dass wir es bis Tblissi oder wie sie hier sagen Tiflis schaffen. Später kamen wir an einen Abzweig mit dem Hinweis, Tiflis 23 km. Das schaffen wir doch! Der Plan war, hier zu übernachten, einen Stadtbummel (wir brauchen einen Erholungstag) und dann weiter. Es kam anders. Zunächst war auf dieser Straße ein Höllenverkehr. Insbesondere viel LKW`s. Wir kämpften uns 20 km durch, dann die Innenstadt.
Zwar keine LKW aber Stoßstange an Stoßstange. Dazu kam, dass wir einfach nicht mehr konnten. Also schieben. Wir hatten von den zwei Holländern eine Adresse, wo man gut und preiswert schlafen kann. 1000 Taxifahrer gefragt. Kaum einer kannte die Anschrift. Nach ewiger Sucherei, sind wir in die richtige Straße gekommen. Nirgends das Hotel/Hostel. Es sollte in der Nr.46 sein. In der 42 fragte ich eine Verkäuferin, die sich sofort bereit erklärte uns dorthin zu führen. Es ging zu einer Kellertreppe??? Reingard blieb oben, ich mit runter. In einem Kellergang tatsächlich eine Eisentür mit dieser Aufschrift „Romantik-Hotel“. Erster Eindruck – naja. Geklingelt. Es kommt eine junge, nette Frau, die mir erklärt, dass wir natürlich hier schlafen können. Ich wieder hoch, Reingard und Sachen geholt. Die Fahrräder konnten wir in einem schmalen Schlauch abstellen und die Frau führten uns in das „Lokal“. Es war ein Raum, vielleicht 20x20m, eine Bar, ein Fernseher, einige Tische und rundrum so Boxen aus Brettern mit Zahlen dran. Als Dach der Box diente ein zwei lose liegende Bretter. So langsam wurde es uns mulmig. Wir wurden aber erst einmal zum Kaffee eingeladen und auch zum „freien Dinner“. In diesem Raum saßen einige seltsame Typen, unter anderem Asiaten, die sich diesen undefinierbaren Brei hineinstopften. Die Frau kam wieder und sagte, dass sie nur noch ein Vierbettraum hat, aber wir dort alleine schlafen könnten. Inzwischen war es 21.30 Uhr und wir waren zu kaputt, um zu überlegen, was wir da gerade tun. Also ins Zimmer. Die zwei Doppelstockbetten aus Eisen (NVA), waren dermaßen keimig, dass wir uns richtig geekelt haben. Wir haben das ebenso nicht saubere Laken ausgelegt und uns eine Weile angeschaut. In der Zeit hat direkt neben uns, getrennt durch eine Art Pappe einer gepullert.
Die Dusche war kaputt, man sollte sich Wasser über den Kopf schütten. Der Entschluss: Das geht nicht!!!!! Ich bekam dort schon etwas Asthma. Also Asthma vorgeschoben, entschuldigt und alles wieder an das nicht mehr vorhandene Tageslicht. Uns war zum Heulen. Der Plan – nicht vorhanden. Wir wussten nicht mehr, wo wir sind. Ach so, bei der Suche kamen wir kurz vor dem Ende am Holliday Inn vorbei. Okay das nehmen wir, egal was es kostet – also hin – gefragt – mit gewisser Abneigung angeschaut worden – kein Zimmer mehr frei! Kostet übrigens 250 Dollar – ohne Frühstück. Also weiter, aber wohin? Taxifahrer fragen. Jeder zeigte in eine andere Richtung. Dann noch ein Taxifahrer mit einer Art Van. Frage nach dem Hotel – er ruft seine Frau an, die mir am Telefon erklärt, ich soll zum Fluss und dann nach einem km kommt ein Hotel. Prima, wo ist der Fluss? Inzwischen fragte ich den Taxifahrer, ob er uns hinfahren könnte- zweimal – einmal Reingard und Gepäck – einmal ich und die Räder. Kopfschütteln, das wird nix.
Nochmal Telefonat mit seiner Frau – sie kommt hierher und wir schaffen euch zum Hotel. Die Rettung! Tatsächlich kam nach wenigen Minuten die überaus nette und hilfsbereite Frau, die englisch plauderte ohne Ende. Ach so, er hatte ein Gasauto. Kofferraum demzufolge fast voll. Egal die Taschen reingepresst und nun zu den Rädern. Wir schoben die so von hinten über das Gepäck in den Kofferraum, dass die Hinterräder in Höhe der Rücksitze, in Kopfhöhe hingen. Mit unseren Zurrgurten haben wir sie an den Kopfstützen der Vordersitze fixiert. Die Vorderräder hingen einfach hinten raus. Ein Bild….Nach einem inzwischen geschlossenen Hotel haben wir nach längerer Fahrt ein Hotel gefunden. Riesenerleichterung – tausend Dank an die beiden Helfer. Der Entschluss: Wir bleiben nur eine Nacht, erholen uns lieber in der Natur und machen heute eine Kurzetappe. Tiflis können wir uns nicht mehr antun – geht nicht. Km 102 Hm 1900
03.06.2013 Balakän – Talavi
Frühstück haben wir ausfallen lassen. Zum einen war die Küche noch zu, zum anderen haben wir uns beide etwas Durchfall geholt. Also lieber wieder auf Haferflocken und Trockenobst zurück. Wir waren kaum gestartet, da standen wir schon wieder – und zwar wie vom Donner gerührt. Vor uns eine Meute von etwa 20 Hunden. Übelst aggressiv. Die sind sogar die vorbeifahrenden Autos angegangen. Was machst du nun – stehen bleiben. Dann kam ein alter Mann, dem gestikulierten wir – was tun? Er zuckte mit den Schultern und gab mir seinen Stein, den er zum Schutz mit hatte. Also weiter warten, bis sich die Meute verzogen hatte – Luft anhalten und durch. Ging gut. Dann die Grenze. Total easy und alle nett. Der erste Eindruck von Georgien – ärmer! Kurz nach der Grenze wieder Hunde – anhalten. Ein Bauer lächelte und führte uns an der Meute vorbei. Unterwegs nochmal Hunde – Gas geben. Gut gegangen. Unterwegs trafen wir ein Fahrradfahrendes Pärchen aus Holland.
Ein Jahr Auszeit genommen, um nach China zu radeln –stark. Jetzt sind wir in Tivali, nach dem wir auf 650 m hochgestrampelt sind. Wir waren noch nicht im Hotel, da fing es an zu gewittern. Alles gut. Km 103
02.06.2013 Cumay – Balakä
Irgendwie hatte ich gestern keinen Bock zum Schreiben, außerdem wurde ich permanent abgehalten, um zu „quatschen“. Nach langer Fahrt auf ebener, allerdings stark befahrener Straße – bei starker hitze- , entschieden wir uns, dass nächste Kaffee anzufahren und dort nach Essen und Quartier zu fragen. Hat geklappt. Mit großem Brimborium wurde wir hereingebeten – Zelt aufstellen – kein Problem. Dann hieß es erst mal einen Tee trinken (obligatorisch). Naja Zeltaufbau, Klamotten sortieren usw., das dauert etwas. Waschen war wieder schwierig. Es gibt nun mal nur eine Hocktoilette und einen Wasserhahn. Keinen Kleiderhaken oder so was. Wo legst du nun die Seife, das Handtuch, die neuen Klamotten usw. hin. Ich sag euch – ist nicht einfach, denn auf den Boden sollte man es lieber nicht fallen lassen…. Zwei Tage hintereinander nach 100 km Rad fahren bei 30 Grad und dann einmal mit dem feuchten Lappen rundrum ist halt grenzwertig. Aber alles wird gut! Dann gab es Abendbrot. Genau zu beginn, fing es an zu gewittern – also rein ins Haus. Schaschlik – super! Reingard konnte dann noch beobachten, wie ein Schaf auf diesem Hof geschlachtet wurde. Ich war zu dieser Zeit schon von einer Horte Männer vereinnahmt, die mich nach allem fragten. Irgendwie konnten wir uns aber dann doch losreisen und hinlegen. Schlafen war nicht so toll. Wir zelteten in der Nähe der Straße und es fuhren die ganze Nacht LKW. Heute früh starteten wir nach dem Frühstück (der Besitzer des Kaffee war erstaunt, als wir selber kochten) – also gut noch ein Tee – dann fuhren wir endlich los. 50 km auf schlechter und stark befahrener Piste (2 Stangen Zigaretten) – unterwegs zwei Angriffe von Hunden, einer ernst. Nach 50 km kamen wir in Zagatala an.
Beim Einkaufen gab es sofort einen Menschenauflauf. Jeder will mit uns reden – auch wenn man nichts voneinander versteht. Jeder will auf das obligatorische Foto. Wir kauften bei einem stark muslimisch gestimmten Händler. Sicher ein Tschetschene, die ja direkte Nachbarn sind. Er erklärte mir auf Russisch immer irgendwas, was zwar mit meinem Fahrrad zu tun hatte, ich aber dennoch nicht verstand. Dann die Lösung: er möchte einmal in seinem Leben nach Mekka – natürlich mit Fahrrad!! – und da braucht er so eins wie ich es habe. Die es hier gibt taugen nichts. Ich soll ihm aufschreiben, wo er das kaufen kann. Ich sage Internet – nein – Internet geht nicht. Also habe ich ihm VELOTRAUM Germany aufgeschrieben. Da war er zunächst zufrieden. Dann wollte er den Dollarpreis wissen. Als ich ihm auf den Zettel 3000$ schrieb, verzog er ungläubig das Gesicht. In genau dieser Zeit verlor vor dem Laden auf abschüssiger Strecke ein LKW den Zwillingsreifen einer Hinterachse. Die kam uns nun entgegengerollt. Helle Aufregung! Ein Mutiger hielt die Reifen mitten auf der Piste an. Doswitanja – weiter geht es. Ein paar Kilometer vorher stießen wir auf einen Basar. Den kann man kaum beschreiben. Wir haben unser Herz in beide Hände genommen und sind mit den Rädern mittendurch – Wahnsinn. Es gab alles, Kühe, zusammengebundene Hühner, rostige Nägel, selbstgemachte Äxte, Gemüse –alles – ach ich kann es nicht beschreiben – ein Gewusel und wir mitten drin – die Polizei auch. Da kommt es zum Zusammentreffen. Er – Dienstgesicht auf – ich freundliches Gesicht auf! Strastwuijtje – das ist gut – seine Miene erhellt sich. Er hält zwar noch einen Moment meinen Len ker fest, aber ich sehe, dass er sich entspannt. Moschno idjöt – da!!! Super. Also weiter und auch weiter filmen. Das war ein Eindruck!! Jetzt sind wir kurz vor der georgischen Grenze, in Balakan. Dort sollte es ein Motel geben – gab es auch. Liegt zwar etwas außerhalb, ist aber egal. Wir können eh kaum noch einen Schritt laufen. Erstmal ausgiebig duschen. Mein Gott kam da eine schwarze Brühe… 20.00 Uhr wir das Motel abgeschlossen, macht nichts, nach dem Schreiben ist Schlafen angesagt. Tja mal sehen, was uns morgen in Georgien erwartet. Resümee Aserbaidschan: Tolle offene, freundliche Menschen; Herrliche Landschaft; das ständige Hupen nervt; Schaschlik ist die Speise schlechthin und schmeckt lecker,; Baku ist superreich, der Rest eher nicht so, es sei denn, der allgegenwärtige Präsident möchte das so...
Übrigens es ist jetzt 19.30 Uhr und immer noch weit über 30 Grad. Km: 74 Hm 697
01.06.2013 Bayan - Cumay
Bis auf die Hitze war es heute auch ein sehr schöner und angenehmer Tag. Am Ende zelten wir wieder in einem Kaffeeweit ab vom Schuss. Gerade will es anfangen zu gewittern. Das Zelt steht aber ganz gut. Ja der Tag verging immer am Südrand des Kaukasus Richtung Westen. Unterwegs haben wir frisches Brot direkt aus dem Ofen gekauft. Ein weiterer Kunde, hatte gerade Käse gekauft –sprach uns englisch an und „nötigte“ uns von seinem soeben gekauften Käse mehrere Scheiben mitzunehmen. Also gut. Später wurden wir auf einem kleinen Dorf zum Tee eingeladen. Als wir bezahlen wollten, erklärte uns der nette Mann, dass wir seine Gäste sind und nichts bezahlen müssen. Später waren wir in der schönen Stadt Saki. Sie ist zwar schön, aber es ging erst ewig bergauf. Die Kawaranzerei war dafür eine Augenweide. Wo wir jetzt sind, weiß ich nicht so genau.
Km:95 Hm: 920
Die nächsten Tage
29.05.2013 Baku – Ceyrankecmaz
Aus Baku zu kommen ist schon nicht so einfach. Haben wir aber auch nicht anders erwartet. Der Verkehr ist chaotisch, aber unser GPS-Gerät gut. Bis wir halt an eine Baustelle kamen. Aber wenn man dann die Leute fragt, ob man mit dem Fahrrad nicht dennoch durchkommt, wird dies bejaht – also schiebt man durch und es klappt. Dieser Verkehr dauerte etwa 30 – 40 km lang.
Da hat man schon mal eine Stange Zigaretten geraucht. Die Straße war aber breit und gut, so kamen wir gut voran. Gegen Mittag fanden wir das vermeintlich letzte Kaffee vor der Wüste. Also rein – Tee trinken.
Am Nachbartisch schaufelte man schöne Suppe – die wollten wir auch – bekamen aber keine - warum sollte uns nicht erschließen. Also nur Tee. Der junge Kellner entdeckte dann unsere Räder und wollte unbedingt fahren. Das konnten wir ihm aber nicht gönnen, da hat er ein wenig geschmollt. Konnten wir gut verstehen, aber das ging nicht! Nach dem Abklatschen ging es wieder. Als wir dann zahlen wollten, meinte er, dass der Caj, der hier übrigens sensationell schmeckt, nichts kostet. Also nochmal vielen Dank und los. Ach so, vorher noch auf die Toilette – ich denke, ich gehe ab sofort in der freien Natur…. Wir starteten ja beinahe auf Meereshöhe und haben uns auf über 500m hochgequält. Dieser Anstieg nach etwa 50km hatte es schon in sich. Danach kam jedoch eine riesenlange, herrliche Abfahrt. In dieser Abfahrt trauten wir unseren Augen nicht. Da vorn kommt doch ein Radfahrer. Tatsächlich, ein Brite, der von Rom nach Baku wollte. Er hat es fast geschafft. Er kam mit Regenplane, dass hatte auch seinen Sinn.
Es fing nämlich an zu gewittern. Ja was machen wir da jetzt? Am ersten Tag reichen so 70 km und die hatten wir hinter uns. In der Ferne sah ich ein paar Häuschen und wir entschieden, bis dorthin zu fahren, um nicht vom Gewitter überrascht zu werden. Das Häuschen stellte sich als Gaststätte heraus. Die üblichen Sprachschwierigkeiten begannen bis ich mit in die Küche ging.
Dort alles begutachtet und ausgesucht. Super Hähnchen, Salat und Brot – alles gut. Die Aserbaidschaner möchten oft abseits sitzen beim Essen, da dabei gleich Geschäfte besprochen werden. Deshalb hat man hier mehrere kleine Hütten aufgestellt. In einer dieser werden wir nun zelten. Besser geht es nicht. Die Frage, die bleibt: wie und wo können wir uns waschen. Auf halben Weg zum Plumpsklo steht ein Waschbecken, das hinten einen Behälter dran hat und mit Wasser befüllt wird. Ob das geht? Schwierig. Könnte eine unsaubere Nacht werden…. Morgen müssten wir eigentlich die Wüste hinter uns lassen und wieder auf belebtere Gegenden stoßen. Km 76 Hm: 1085
30.05.13 Ceyrankemacz – Ismailli
Oi,Oi,oi, war das anstrengend. Bei 400m Höhe hatten wir ja in einem Pavillon einer Gaststätte geschlafen. War auch gut so, denn es hat die ganze Nacht gewittert und geregnet. Früh war alles vorbei aber frisch. Wir haben unser Lecker Trockenobst und einen Kaffee bereitet. Da kam eine Hirte mit mehreren Schafen und fragte uns auf Englisch, wo wir herkamen. Als wir ihm antworteten, sprach er uns deutsch an. Wir waren sehr verdutzt. Er konnte auch russisch. Des Rätsels Lösung war, dass er in der deutschen Botschaft in Baku gearbeitet hat und auch dort studiert hat. Nun hütet er Schafe. Warum????? Vom Start weg ging es unter ständigem Hupen immer bergauf – auf 900 m.
Da ging ja noch gerade so. Zwischen durch fuhren wir durch Samaxi, in der eine nagelneue, sehr schöne Moschee steht. Ich nahm meinen Mut, unter Zureden von Reingard zusammen, zog lange Hosen und einen Langen Pullover an und fragte, ob ich rein kann. Nach einigen Diskussionen – ja; fotografieren – ja – super.
War echt beeindruckend. Schaut euch die Bilder an. Die Moschee wurde im 20.Jh. zweimal durch Erdbeben zerstört und in den 90er Jahren brannte sie aus. Der Neuaufbau wurde erst in diesem Jahr fertiggestellt. Artig die Schuhe aus, vorsichtig rein, nochmal fragen wegen den Fotos – drei Fotos gemach – dann schnell wieder raus. Man will dort nicht als Eindringling stehen, wenn die Gläubigen beten. Nach Samaxi wieder bergauf. Dann der Schock – wir waren 950 m hoch und sahen eine riesige Abfahrt. Untern im Tal war eine Brücke über einen breiten Schlammfluss und drüben ging es extrem steil und lange bergauf. Dazu wurde es heiß. Beinahe jeden Kilometer mussten wir anhalten und uns ausruhen.
31.05.2013 Ismailli (denkste) –
Man hatte uns zwar gesagt, dass wir in Ismailli sind, aber da haben sie geflunkert oder es gab Kommunikationsprobleme. Wir fuhren heute früh jedenfalls noch etwa 20 km bis wir dort ankamen. Die Stadt war jetzt nichts besonderes, allerdings bekamen wir einen lecker Broiler und einen Geldautomaten, was hier ja auch nicht so alltäglich ist. Zunächst stiegen wir auf beinahe 1000 hm, dann kam die erste lange Erholungsstrecke.
Man war das schön. Man brauchte nicht bremsen und rollte einfach dahin. So konnten Kilometer gemacht werden. Dann die erste Blicke auf die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus.
Tut mir ja leid, aber diese Blicke kann ich mit dem Foto nicht einfangen – grandios. Nach langer Abfahrt ging es wieder steil bergauf. Oben angekommen, sah ich alte Frauen beim Brot backen. Da musst du anhalten, hingehen, fragen ob du ein Foto machen darfst – darfst du!! Vielen, vielen Dank und weiter.
In Qebele trauten wir unseren Augen nicht – schon wieder Radfahrer. Die trauten ihren Augen aber auch nicht. Großes Hallo!! Der eine junge Mann war Franzose und will nach Bali, der Andere ist Belgier und möchte nach Katmandu. Beide starteten unabhängig voneinander in Istanbul und haben sich irgendwann getroffen. Nun radeln sie gemeinsam. Zwei Supertypen, die extrem lustig sind. Beide schmunzelten über unsere perfekten „deutschen“ Räder. German Technologie, he?
Nach dem Treffen haben sie sicher noch ihre Witze über die perfekten Deutschen gemacht – was solls. Sie waren super cool. Danach war nur noch Erholung und das Genießen der Natur – immer leicht bergab, rechts und links Baumalleen, auf den Straßen Kühe, Esel und sonstiges Getier auf dem Heimweg.
Da muss man schon mal anhalten. Wir haben uns dann entschieden, in einem der vielen Kaffees Quartier zu suchen. Das ist hier so, dass diese Kaffees open air sind und ein riesengroßes Terrain umfassen. Darin gibt es jedoch relativ wenige Tische. Die Kellner müssen sausen. Wir fragten, ob wir hier auch zelten können – kein Problem. Unter dem besten Pavillon konnten wir das Zelt aufschlagen. Super Schaschlik gegessen – zwei Bier – fertig. Hier feiert noch eine Klasse ihren Schulabschluss – 100 Fotos von uns für das Album.
Alles gut. Km: 115 Hm: 1050
Nochmal Baku
Ach so, da war ja noch die Fahrt mit der Metro. Hatte man uns empfohlen. Also wir dorthin, haben es auch gleich gefunden. Aber das Kaufen eines Billets erwies sich schwierig. Der Chef der dort zahlreich versammelten Polizisten hat dies offensichtlich gesehen. Er nahm mein Geld und uns an die Hand, schob andere beiseite, bezahlte für uns und brachte uns um hundert Ecken zum hundert Meter entfernten Bahnsteig. Nach kurzer Zeit merkten wir, dass wir beide etwas russisch können. Es war köstlich. Er hat unterwegs seine Unterstellten kontrolliert und eine Unterschrift in ihr Streifenheftchen gemacht. Erst als die Metro anfuhr, entfernte er sich. Ein cooler Typ… Nach dem Mittagsdöner und einer Ruhepause stürzten wir uns erneut ins Getümmel. Gegen Abend wurden die Straßen rammelvoll. Heute ist Nationalfeiertag. Wir sind nochmal elend weit gelaufen, war aber immer schön.
28.05.2013
28.05.2013 Baku Nachtrag zu gestern. Also auf dem Flughafen waren wir schon die Exoten. Schnell den Zoll absolvieren und dann gespannt warten. Was soll ich groß sagen – es ist alles da, wenn auch etwas verbogen. Das ist aber kein Problem. Alle anderen Fluggäste hatten den Flugplatz längst verlassen, da begannen wir an der Gepäckausgabe die Räder zusammen zu bauen. Das war für die „Offiziere“ interessant. Schließlich wollte einer wissen, was ich im schwarzen Seesack habe – Tent – spasiba! Gegen 22.00 Uhr fuhren wir dann auf der 8i-spurigen Autobahn Richtung Stadt ca. 25 km. Es ging gut und straff voran – war auch nicht sehr gefährlich. Dann kam eine Tankstelle, in die wir gefahren sind. Sofort kamen drei Mann auf uns zu. Als ich ihm meine kleine Benzinflasche zeigte und full sagte, mussten sie grinsen. Ansonsten haben sie sich fürsorglich um uns gekümmert. Im Laden holte ich Wasser – freundlich. Ich wurde gleich zum Tee eingeladen. Später nahm der Verkehr stark zu. Die letzten 2km liefen wir. Es war dann auch schon 23.00 Uhr. Hotel dank GPS schnell gefunden. Supernette Leute. Im Market noch ein Bier gekauft, dann ins Bett. Km: 25 Heute früh war Sightseeing angesagt. Eine herrliche Stadt mit vielen sehr netten, offenen Menschen. Die Bilder sagen mehr, als man schreiben kann. Imposant sind die Flame of Baku und die Altstadt. Aber auch darüber hinaus viele Sehenswürdigkeiten. Ich war im Kaspischen Meer! Mit der Fußzehe – die ist jetzt total ölig. Überall Erdöl und das Ergebnis von diesem Erdöl sieht man überall. Als wir in einem kleinen Park saßen und uns ausruhten, kam ein kleines Mädchen (8 Jahre) mit der gesamten Familie im Schlepptau und hat ihr sehr gutes englisch ausprobiert. War richtig niedlich. Später kamen wir in einen abseitsgelegenen Bazar – nur für Einheimische! Wir waren sofort die Attraktion, mussten fotografieren und jeden Stand bewundern. War cool! Km 12,6 zu Fuß
Baku
Eindrücke einer wunderschönen Stadt
26.05.2013 Rottenbach -Prag
26.05.13 – Rottenbach – Prag Pünktlich um 07.09 Uhr fuhr der Zug in Rottenbach los.
Start
Das Probepacken war erfolgreich. Jetzt müssen wir nur noch diesen Tag überstehen - es gibt ja glücklicherweise heute noch das CL-Finale ....
So kompliziert muss man jetzt die Taschen packen
Ja das ist schon etwas blöd. Man darf ja nur noch ein Gepäckstück (23 kg und 158 cm Umfang) aufgeben. Da wir aber acht Radtaschen, zwei Seesäcke, eine Lenkertasche und einen Rucksack mitnehmen wollen, ist das etwas kompliziert. Die Lösung: Alles zusammenzurren - dann mit Frischhaltefolie umwickeln. Danach kommt das alles in zwei extra starke Müllsäcke. Naja - sieht etwas rustikal aus. Macht aber nichts.
In Prag werden dann noch die Räder umgebaut - danach kann es los gehen. Ach so - für alle die hier frieren - aktueller Wetterbericht von Baku 27 Grad und Sonnenschein :-) Grüße Reingard und Gunter
Die Anspannung wächst
Nun sind es noch zwei Wochen bis zum Start. Beinahe alle Punkte auf der Checkliste sind abgearbeitet. Heute habe ich glücklicherweise probiert, ob sich unsere Pedale lösen lassen - lassen sie natürlich nicht. War aber wichtig für den Flug. Also mit Hammer und Schraubenschlüssel bearbeitet - geht. Noch eine Woche mit dem Rad auf Arbeit - dann eine Woche Erholung (Auto - Arbeit) dann geht es los und ich werde versuchen, einigermaßen regelmäßig zu berichten
Die Gesamtstrecke

So sieht nun unsere Radreise für das Jahr 2013 aus.
Wir starten also in Baku, am Kaspischen Meer, durchfahren an der Südflanke des Kaukasus Aserbaidschan und Georgien. An der alten Heerstraße biegen wir nach Süden ab, um Tiflis zu besuchen. Später fahren wir durch den Kleinen Kaukasus nach Batumi. Danach geht es in die Türkei und von Trabzon fliegen wir zurück.
.................noch vier Wochen.........
Das Visum ist da....
Gestern hat es nun endlich geklappt. Unsere Pässe mit Visum wurden uns vom Generalkonsulat Aserbaidschans geschickt. Nun heißt es nur noch unsere Checkliste abzuarbeiten - dann kann es losgehen. Sind ja auch nur noch 5 Wochen....
Die Entscheidung ist gefallen
Ja - wir werden die ungefährlichere Route fahren. Das heißt, dass wir kurz nach Tblissi nach Südwesten abbiegen und Batumi ansteuern. Dort angekommen wollen wir an der Schwarzmeerküste bleiben und nach Trabzon radeln. Von dort soll es per Flugzeug nach Hause gehen. Inzwischen ist das Flugticket gekauft. Wir fliegen am 27.05.2013 von Prag nach Baku mit der Aserbaidschan Airline. Einen Tag zuvor werden wir mit dem Zug nach Prag fahren. Auch diese Tickets und die Fahrradkarten sind inzwischen gekauft. Offen ist noch die Fahrradmitnahme im Flugzeug. Da bin ich im Kontakt mit einem Mitarbeiter der Airline in Prag. Jetzt müssen wir noch Verpflegung kaufen und so was. Ich will mir auch noch einen Benzinkocher kaufen. Benzin scheint es ja überall zu geben :-)
Die Alternativroute
Radroute 1955675 - powered by Bikemap
Das ist dann der zweite Teil der Radreise von Batumi nach Trabzon. Von dort kann man gut über Istanbul nach Hause fliegen. Schaun mer mal..
Tja - die Planungen sind zwar abgeschlossen,aber ob wir auch so radeln können, ist noch ungewiss. Ich habe an das Abchasische Außenministerium geschrieben - bisher ohne Antwort. Die zusammengefasste Aussage der Deutschen Botschaft in Georgien zur Frage nach der Durchfahrt von Abchasien besagt: "Lasst es einfach sein". Das macht uns nun doch etwas unsicher. Also habe ich eine Alternative für unsere Radreise geplant. Wir könnten in Kashuri auf die Straße Nr. A380 in süd-westliche Richtung fahren und kämen so nach der Überquerung eines über 2000m hohen Passes nach Batumi. Von dort könnten wir über Moskau heimfliegen oder mit der Fähre nach Trabzon in der Türkei. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass wir dann doch noch bis Trabzon radeln werden. Also unsere Radreise 2013 ist noch lange nicht in trockenen Tüchern.....
Vorbereitung unserer Radreise 2013
2009 führte uns unsere Radreise von West nach Ost immer entlang des Donauradweges bis zum Schwarzen Meer. In entgegengesetzte Richtung radelten wir mit unseren Reiserädern im Jahr 2011. Die Strecke führte von Sankt Petersburg über das Baltikum und Polen nach Hause in Thüringen. In diesem Jahr starteten wir unsere Radreise in Athen und fuhren durch insgesamt sieben Länder von Süd nach Nord: von Griechenland über Albanien, Montenegro, Kroatien, Italien, Österreich nach Deutschland.
Wohin wird unsere Radreise 2013 führen?
Zunächst wogen wir die Vor- und Nachteile der bisherigen Strecken ab.
Der Donauradweg war sehr schön, aber bis Wien auch ziemlich stark befahren und kommerzialisiert. Ab Bratislava in der Slowakei wurde es abenteuerlicher und dadurch für uns auch interessanter. Am meisten überraschte uns die Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Menschen in Ungarn, Kroatien, Serbien und vor allem Bulgarien, wenn wir weit abseits der Touristenströme fuhren. Diese Etappe der Radreise war sicherlich die Interessanteste.
Die Fahrt von Sankt Petersburg nach Deutschland war vom Streckenprofil flach. Der höchste Berg war gerade mal 320m hoch. Dabei nutzten wir erstmals GPS-Daten. Bei dieser Radreise hatten wir allerdings mit sehr viel Gegenwind und Regen zu kämpfen. Wir, unsere Ausrüstung und Fahrräder waren oft pitschnass. In schöner Erinnerung bleiben uns neben Sankt Petersburg die zweitgrößte Stadt Estlands, Tartu, der Peipussee, die lettische Hauptstadt Riga, die Kurische Nehrung in Litauen sowie die russische Exklave Kaliningrad und die vielen schönen Städte in Polen.
2012 stand im Zeichen der Berge, der Hitze und des starken Straßenverkehrs. Als wir bei fast 40 Grad Celsius den knapp 1700m hohen Karapass in Griechenland überquert hatten, waren wir uns einig – 2013 geht es bei normalen Temperaturen auf ebenen Radwegen voran. Unser GPS-Gerät zeigte am Ende der Route 25000 Höhenmeter an. Vor dem Karapass hatten wir die herrlichen Meteoraklöster besucht. In Albanien und Montenegro wurden wir von dem starken Straßenverkehr überrascht. Also, nächstes Jahr fahren wir nur auf Radwegen. Unterwegs philosophierten wir, wo denn all diese Bedingungen für eine Radreise gegeben sind: keine Berge, Rückenwind, Sonne ohne Hitze und Radwege. Zum Schluss dachten wir immer irgendwie an Dänemark, Holland oder Belgien.
Wir waren nur drei Tage zu Hause, da schauten wir auf die Länderkarte und landeten ruckzuck wieder im Osten. Dort ist es nach unserem Empfinden noch unberührt und abenteuerlich. Also geht unsere Radreise im Jahr 2013 entweder nach Kiew oder von Baku am Kaspischen Meer nach Sotschi am Schwarzen Meer. Die ersten Grobplanungen für den GPS-Track sind im Gange, und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Radreise im „Wilden Osten“.
Wir werden Euch auch an dieser Radreise wieder auf unserer Homepage teilhaben lassen.
Reingard und Gunter Turtenwald
Vorbereitung unserer Radreise 2013
2009 führte uns unsere Radreise von West nach Ost immer entlang des Donauradweges bis zum Schwarzen Meer. In entgegengesetzte Richtung radelten wir mit unseren Reiserädern im Jahr 2011. Die Strecke führte von Sankt Petersburg über das Baltikum und Polen nach Hause in Thüringen. In diesem Jahr starteten wir unsere Radreise in Athen und fuhren durch insgesamt sieben Länder von Süd nach Nord: von Griechenland über Albanien, Montenegro, Kroatien, Italien, Österreich nach Deutschland.
Wohin wird unsere Radreise 2013 führen?
Zunächst wogen wir die Vor- und Nachteile der bisherigen Strecken ab.
Radreise an der Donau 2009
Der Donauradweg war sehr schön, aber bis Wien auch ziemlich stark befahren und kommerzialisiert. Ab Bratislava in der Slowakei wurde es abenteuerlicher und dadurch für uns auch interessanter. Am meisten überraschte uns die Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Menschen in Ungarn, Kroatien, Serbien und vor allem Bulgarien, wenn wir weit abseits der Touristenströme fuhren. Diese Etappe der Radreise war sicherlich die Interessanteste.
Radreise Sankt Petersburg - Rottenbach 2011
Die Fahrt von Sankt Petersburg nach Deutschland war vom Streckenprofil flach. Der höchste Berg war gerade mal 320m hoch. Dabei nutzten wir erstmals GPS-Daten. Bei dieser Radreise hatten wir allerdings mit sehr viel Gegenwind und Regen zu kämpfen. Wir, unsere Ausrüstung und Fahrräder waren oft pitschnass. In schöner Erinnerung bleiben uns neben Sankt Petersburg die zweitgrößte Stadt Estlands, Tartu, der Peipussee, die lettische Hauptstadt Riga, die Kurische Nehrung in Litauen sowie die russische Exklave Kaliningrad und die vielen schönen Städte in Polen.
Radreise 2012 - Athen Rottenbach
2012 stand im Zeichen der Berge, der Hitze und des starken Straßenverkehrs. Als wir bei fast 40 Grad Celsius den knapp 1700m hohen Karapass in Griechenland überquert hatten, waren wir uns einig – 2013 geht es bei normalen Temperaturen auf ebenen Radwegen voran. Unser GPS-Gerät zeigte am Ende der Route 25000 Höhenmeter an. Vor dem Karapass hatten wir die herrlichen Meteoraklöster besucht. In Albanien und Montenegro wurden wir von dem starken Straßenverkehr überrascht. Also, nächstes Jahr fahren wir nur auf Radwegen. Unterwegs philosophierten wir, wo denn all diese Bedingungen für eine Radreise gegeben sind: keine Berge, Rückenwind, Sonne ohne Hitze und Radwege. Zum Schluss dachten wir immer irgendwie an Dänemark, Holland oder Belgien.
Startet unsere Radreise 2013 in Baku ????
Wir waren nur drei Tage zu Hause, da schauten wir auf die Länderkarte und landeten ruckzuck wieder im Osten. Dort ist es nach unserem Empfinden noch unberührt und abenteuerlich. Also geht unsere Radreise im Jahr 2013 entweder nach Kiew oder von Baku am Kaspischen Meer nach Sotschi am Schwarzen Meer. Die ersten Grobplanungen für den GPS-Track sind im Gange, und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Radreise im „Wilden Osten“.
Wir werden Euch auch an dieser Radreise wieder auf unserer Homepage teilhaben lassen.
Reingard und Gunter Turtenwald
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen